Kunst – Geschichten

Abbildung: Alžběta Müller: SCHAU!, 2022, Acryl auf Leinwand, 120 x 110 cm (Alžběta Müller) [Ausschnitt; Gesamtansicht hier]

INN Kunst-Geschichten

Der Inn war eine unentbehrliche Wasserstraße für Jahrhunderte und definierte die Großregion als Kontaktraum im guten wie im kriegerischen Sinn.

Träger kultureller, politischer, wirtschaftlicher und ökologischer Rollen.
Grenze, Identitätsstifter. Auch das alles ist der Inn.

verbINNdungen erzählt (nur) Einiges davon, in zwei Ländern, verbunden mit Werken moderner Kunst.

Georg Thuringer: Schlacht am Inn 1742, 2024, 9792  ×  5832 px, Digitalcollage unter Verwendung von „Sieg der Österreicher über die Bayern bei Schärding am 17. Jänner 1742“, Kupferstich von Jan van Jagen (1709 – 1800); Wien-Museum_onlinesammlung / OpenContent und eigener Lichtbilder, DIN A4 quer (Georg Thuringer)

Auf dem Bild von Georg Thuringer: Schlacht am Inn 1742 (2024) ist zum einen das Laufwasserkraftwerk Ingling bei Passau zu sehen.

Erbaut 1961-1965, war dieses Kraftwerk das letzte in einer Reihe von Inn-Staustufen, die ab 1938 geplant worden waren. Die ersten lieferten Strom für die NS-Rüstungsindustrie (Aluminiumhütte „Mattigwerk“, Ranshofen bei Braunau am Inn), heute stehen sie auch für erneuerbare Energien.

Zum anderen zeigt das Bild „Schlacht am Inn 1742“ einen Stich aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, der sich auf den Österreichischen Erbfolgekrieg bezieht.

Von der gehemmten Naturgewalt des Inns mit seinen Hochwassern und ungehemmten Gewalttaten an seinen Ufern, auch davon wird erzählt in verbINNdungen.

Der Inn

Der Inn (lateinisch Aenus, etwa: Wasser) entspringt auf etwa 2.500 Metern Höhe aus dem Lunghinsee am graubündischen Piz Lunghin – an der dreifachen europäischen Hauptwasserscheide (die Ora fließt über den Rhein in die Nordsee, die Maira über den Comersee bzw. Po in die Adria, der Inn über die Donau ins Schwarze Meer).

In seinem Oberlauf fließt der En (rätoromanisch; daher auch das Hochtal Engadin) rund 100 km durch die Schweiz. Im Kanton Graubünden durchquert er u.a. das noble St. Moritz. Auf den letzten knapp 10 km in der Schweiz wird er zum Grenzfluss zwischen dieser und Österreich. Dort angekommen, passiert er im Oberinntal den Tiroler Bezirk Landeck, eine hoch touristische Region Österreichs. Weiter geht es durch das Inntal mit pittoresken historischen Städten wie Innsbruck, Schwaz und Rattenberg.

Nach knapp 200 km in Österreich wird der Inn im Unterinntal hinter Kufstein deutsch bzw. bayerisch (Rosenheim, Wasserburg am Inn, Mühldorf am Inn, Neuötting, Marktl am Inn) und danach wieder zum Grenzfluss: Nun wird der Inn zur Grenze zwischen Österreich und Deutschland (Braunau und Simbach am Inn, Obernberg am Inn, Neuhaus am Inn und Schärding).

Wie auch Iller, Lech und Isar fließt der Inn rechts der – bis Passau im Vergleich wasserärmeren – Donau. Nach 517 km vereinigt er sich mit ihr, hinter der Passauer Ortsspitze. Seine kühle Temperatur und die milchig-blaugrüne Farbe verraten auch dort noch die hochalpine Herkunft: mitgeführtes Abflusswasser von Gletschern mit fein zerriebenem Gestein reflektiert vor allem blaugrüne Anteile des Sonnenlichts.

Josef Loher: Passau, 2023, Aquarell, 31 x 42 cm (Peter Beham; Josef Loher)
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